Erhöhtes Risiko

Neu ab 2024

Ab den Unfällen des Jahres 2023 werden die Arbeitsunfälle von Leiharbeitnehmern auch in die Berechnung des Risikoindexes der entleihenden Unternehmen und deren Sektor einbezogen. Diese Maßnahme wird in die Sensibilisierungskampagne 2024 aufgenommen, die sich auf die Unfälle des Jahres 2023 bezieht, sowie in die Auswahl 2024 der Unternehmen mit erhöhtem Risiko für die Jahre 2021 bis 2023. Die Unfälle von Leiharbeitnehmern werden bei dem entleihenden Unternehmen jedoch nur für die Unfälle im Jahr 2023 berücksichtigt, nicht jedoch für die Unfälle in den Jahren 2021 und 2022. Der Grund dafür ist, dass die Arbeitsstunden von Leiharbeitnehmern in entleihenden unternehmen seit Januar 2023 vom LSS erfasst werden. Diese Daten sind entscheidend, um bei der Berechnung des Risikoindexes sowohl die Unfälle als auch die Arbeitsleistung der Leiharbeitnehmer zu berücksichtigen (siehe Details unten). 

Jährliche Sensibilisierungskampagne 

Jedes Jahr zu Beginn des Herbstes sendet Fedris einen Sensibilisierungsbrief an alle Unternehmen, bei denen das Risiko eines Arbeitsunfalls statistisch gesehen im Vergleich zum gesamten Sektor zu hoch ist. Um die betroffenen Unternehmen zu identifizieren, vergleicht Fedris die jährlichen Risikoindizes der Unternehmen mit denen ihres Tätigkeitssektors. 

Der Sensibilisierungsbrief wird an die Unternehmen gesendet, deren Risikoindex mindestens doppelt so hoch ist wie der Risikoindex ihres Sektors und bei denen im Vorjahr mindestens zwei Arbeitsunfälle passiert sind, aber die noch nicht ein erhöhtes Risiko darstellen (siehe unten). 

Die Kampagne 2024 bezieht sich auf die Unfälle des Jahres 2023. Nur Unfälle, die am Arbeitsplatz (nicht auf dem Weg von oder zur Arbeit) mit mindestens 4 Tagen Arbeitsunfähigkeit (der Unfalltag nicht mitgezählt) oder tödliche Unfälle sind relevant. 

Das Hauptziel dieser Sensibilisierungskampagne ist es, die Arbeitgeber dazu zu bewegen, ihr Präventionspolitik und die Sicherheitskultur in ihrem Unternehmen zu überdenken. Es soll auch dazu beigetragen werden, den Risikoindex (RI) dieser Unternehmen zu senken. Dies kann nur erreicht werden, wenn alle beteiligten Parteien zusammenarbeiten (Arbeitgeber, Gewerkschaften, interne und externe Präventionsdienste). 

Als ersten Schritt empfiehlt Fedris den Unternehmen, Kontakt mit ihrem externen Dienst für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz aufzunehmen. Speziell für Unternehmen im Bauwesen verweisen wir auf Constructiv, das Präventionsinstitut des Bausektors. Für Unternehmen im Holzsektor verweisen wir auf Woodwize, das Präventionsinstitut des Holzsektors. Für Unternehmen im landwirtschaftlichen Sektor verweisen wir auf PreventAgri, das Präventionsinstitut für die grünen Sektoren. 

Die externen Präventionsdienste, die Präventionsdienste der Versicherer und die Präventionsinstitute werden darüber informiert, welche Unternehmen von der Präventionskampagne betroffen sind. 

Die Wahrscheinlichkeit eines erhöhtem Risikos verringern 

Durch die Entwicklung einer dynamischen Präventionspolitik für Arbeitsunfälle können Unternehmen vermeiden, in Zukunft ein erhöhtes Risiko darzustellen (siehe Tabelle unten). Abhängig von den Unfallstatistiken für das Jahr 2024 ist es möglich, dass ein Unternehmen, das neue Präventionsmaßnahmen ergriffen hat, trotz dieser Maßnahmen in einem der folgenden Jahre ein erhöhtes Risiko darstellt. Dies ist jedoch nicht zwangsläufig der Fall. Wenn der Risikoindex eines Unternehmens in den nächsten zwei Jahren weniger als doppelt so hoch ist wie der seines Sektors, wird es nicht als erhöhtes Risiko für die nächsten drei Auswahlen (2024 bis 2026) betrachtet. Solange der Risikoindex eines Unternehmens weniger als doppelt so hoch ist wie der Risikoindex seines Sektors, kann das Unternehmen sicher sein, dass es nicht ein erhöhtes Risiko darstellt.

Kampagnenjahr:

2024

2025

2026

Auswahl als erhöhtes Risiko möglich?

Unfalljahr:

2023

2024

2025

Situation 1

RI> 2X Sektor 

RI< 2X Sektor

RI< 2X Sektor

nein

Situation 2

RI> 2X Sektor

RI< 2X Sektor

RI> 2X Sektor

ja, ab 2026

Situation 3

RI> 2X Sektor

RI> 2X Sektor

RI< 2X Sektor

ja, ab 2025

Situation 4

RI> 2X  Sektor

RI> 2X Sektor

RI> 2X Sektor

ja, ab 2025

     

Das Unternehmen erhält einen Sensibilisierungsbrief

  

Das Unternehmen erhält keinen brief

  

Ein Unternehmen, das bereits von einem Präventionsdienst seines Versicherers oder einem Präventionsinstitut aufgrund einer früheren Auswahl als erhöhtes Risiko betreut wird, wird in den ersten zwei Jahren dieser Betreuung nicht in die Sensibilisierungskampagne aufgenommen. Es kann den Sensibilisierungsbrief am Ende des dritten und letzten Jahres der Betreuung erneut erhalten. Wenn dies der Fall ist, bedeutet dies, dass die Auswirkungen der neuen Präventionsmaßnahmen im zweiten Jahr der Betreuung noch nicht ausreichend waren. 

FAQ zur Sensibilisierungskampagne 

Kann mein Unternehmen im nächsten Jahr als erhöhtes Risiko ausgewählt werden? 

Sie können die Situation Ihres Unternehmens mit dieser Excel-Datei einschätzen (auf Französisch). 

Mein Unternehmen hat im September 2022 und 2024 den Sensibilisierungsbrief erhalten 

Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen wahrscheinlich unzureichende oder wenig effektive Präventionsmaßnahmen in Reaktion auf den Brief vom September 2022 ergriffen hat, da der Risikoindex Ihres Unternehmens sowohl 2021 als auch 2023 mehr als doppelt so hoch war wie der Ihres Sektors. Ihr Unternehmen erfüllt jedoch noch nicht alle Kriterien, um 2024 als erhöhtes Risiko ausgewählt zu werden. Um Ihren Risikoindex im Jahr 2024 und den Folgejahren zu senken und eine Auswahl als erhöhtes Risiko in der Zukunft zu vermeiden, sollten Sie Ihre Präventionsbemühungen weiterhin fortsetzen. 

Mein Unternehmen hat den Sensibilisierungsbrief im September 2023 und 2024 erhalten 

Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen wahrscheinlich unzureichende oder wenig effektive Präventionsmaßnahmen ergriffen hat oder die Auswirkungen der ergriffenen Maßnahmen noch nicht spürbar sind. Der Risikoindex Ihres Unternehmens war sowohl 2022 als auch 2023 mehr als doppelt so hoch wie der Ihres Sektors. Ihr Unternehmen erfüllt jedoch noch nicht alle Kriterien, um 2024 als erhöhtes Risiko ausgewählt zu werden. Um Ihren Risikoindex im Jahr 2024 und den Folgejahren zu senken und eine Auswahl als erhöhtes Risiko in der Zukunft zu vermeiden, sollten Sie Ihre Präventionsbemühungen weiterhin fortsetzen. 

Mein Unternehmen hat den Sensibilisierungsbrief vor September 2022 und im Jahr 2024 erhalten 

Das bedeutet, dass der Risikoindex Ihres Unternehmens im Jahr 2023 erneut mehr als doppelt so hoch war wie der Ihres Sektors. Es ist vielleicht an der Zeit, Ihre Präventionspolitik zu überprüfen. Um Ihren Risikoindex im Jahr 2024 zu senken und eine Auswahl als erhöhtes Risiko 2025 zu vermeiden, sollten Sie Ihre Präventionsbemühungen weiterhin fortsetzen. 

Mein Unternehmen erhält jedes Jahr den Sensibilisierungsbrief 

Das bedeutet, dass Ihr Unternehmen wahrscheinlich unzureichende oder wenig effektive Präventionsmaßnahmen in Reaktion auf frühere Briefe ergriffen hat. Der Risikoindex Ihres Unternehmens war jedes Jahr mehr als doppelt so hoch wie der Ihres Sektors, aber Ihr Unternehmen hat noch nicht alle Kriterien erfüllt, um als erhöhtes Risiko ausgewählt zu werden. Es ist wahrscheinlich, dass Ihr Unternehmen in Zukunft als erhöhtes Risiko betrachtet wird. Wir empfehlen dringend, dass Sie mit Präventionsfachleuten zusammenarbeiten, um die Situation in Ihrem Unternehmen zu verbessern.

Erhöhtes Risiko 

Unternehmen stellen ein erhöhtes Risiko dar, wenn deren Risikoindex während einer Beobachtungsperiode von 3 Jahren einen bestimmten Schwellenwert überschreitet, insofern es im Laufe dieser Beobachtungsperiode wenigstens 6 Unfälle gegeben hat, mit einer zeitweiligen Unfähigkeit von wenigstens 4 Tagen oder mit tödlichem Ausgang. Unfälle auf dem Weg zur und von der Arbeit werden nicht berücksichtigt. 

Dieser Schwellenwert wird erreicht, wenn: 

1. der jährliche Risikoindex des Unternehmens mindestens doppelt so hoch ist wie der durchschnittliche Risikoindex des Tätigkeitssektors des Unternehmens,

2. der jährliche Risikoindex des Unternehmens mindestens fünfmal so hoch ist wie der durchschnittliche Risikoindex des gesamten Privatsektors, 

3. es mindestens 2 Arbeitsunfälle gegeben hat, mit einer zeitweiligen Unfähigkeit von wenigstens 4 Tagen oder mit tödlichem Ausgang. 

Alle diese 3 Bedingungen müssen im dritten Jahr und in mindestens einem der anderen Jahre der Beobachtungsperiode erfüllt sein. 

Die Auswahl als Unternehmen mit erhöhtem Risiko für 2024 gilt für die Beobachtungsperiode 2021–2023. Unternehmen werden Ende November darüber informiert. 

Beispiel für die Auswahl 2023:  

Von den Unternehmen, die diesen Schwellenwert erreichen, werden die gesetzlichen Bestimmungen auf die 200 Unternehmen angewendet, deren Risikoindex im letzten Jahr der Beobachtungsperiode am meisten vom Durchschnitt ihres Tätigkeitssektors abweicht. Die Zahl von 200 wird erhöht um die Anzahl der Unternehmen, die im Vorjahr ausgewählt wurden, aber aus welchem Grund auch immer schließlich von der Liste der Unternehmen mit erhöhtem Risiko gestrichen wurden. Für die Auswahl 2024 werden maximal 240 Unternehmen ausgewählt. Ziel dieser Maßnahme ist es, die Prävention von Arbeitsunfällen zu fördern. 

FAQ zum erhöhten Risiko:  

Wie wird der Risiko-Index berechnet?

Der Risiko-Index wird berechnet aufgrund der Unfallzahl und der Dauer der zeitweiligen Unfähigkeit infolge dieser Unfälle. Nur die Unfälle mit einer zeitweiligen Unfähigkeit von wenigstens 4 Tagen (dem Unfalltag ausgenommen) und die tödlichen Unfälle fließen in die Berechnung. Dabei werden nur die Unfälle am Arbeitsplatz und nicht die Unfälle auf dem Weg zu oder von der Arbeit berücksichtigt.

NEU AB 2024: DIE UNFÄLLE VON LEIHARBEITNEHMERN WERDEN EBENFALLS MITGEZÄHLT BEI DEN ENTLEIHENDEN UNTERNEHMEN (siehe oben auf der Seite).

Der Risiko-Index wird jährlich berechnet und beträgt (Häufigkeit + Schwere) dividiert durch die Beschäftigung, ausgedruckt in Vollzeitäquivalenten.

Häufigkeit

Die Summe der Zahl der tödlichen Unfälle und der Unfälle mit einer zeitweiligen Unfähigkeit von wenigstens 4 Tagen, die sich während des Jahres im Unternehmen ereignet haben, multipliziert mit 4.

Schwere

Die Summe der Zahl der Tage vollständiger zeitweiliger Unfähigkeit, die sich ergeben haben aus der Gesamtzahl der Arbeitsunfälle mit einer zeitweiligen Unfähigkeit von wenigstens 4 Tagen, die sich während des Jahres im Unternehmen ereignet haben.  

Die Dauer der zeitweiligen Unfähigkeit ist auf 120 Tage pro Arbeitsunfall beschränkt. Für jeden Arbeitsunfall mit tödlichem Ausgang werden 120 Tage eingerechnet.

Beispiele für die Berechnung des Risiko-Index

1 Unfall mit 3 Tagen Arbeitsunfähigkeit --> wird nicht berücksichtigt 

1 Unfall mit 35 Tagen Arbeitsunfähigkeit --> Häufigkeit: 4 Punkte / Schwere: 35 Punkte 

1 Unfall mit 2620 Tagen Arbeitsunfähigkeit --> Häufigkeit: 4 Punkte / Schwere: 120 Punkte 

1 tödlicher Unfall --> Häufigkeit: 4 Punkte / Schwere: 120 Punkte

--> (Gesamthäufigkeit = 12) + (Gesamtschwere = 275) = 287 

--> Anzahl Vollzeitäquivalente = 35,6 

--> Risikoindex = 287/35,6 = 8,06 

Der Risikoindex in diesem Beispiel ist sehr hoch, weil es einen tödlichen Unfall und einen Unfall mit einer sehr langen Arbeitsunfähigkeitsperiode gab. Der durchschnittliche Index für den Privatsektor liegt im Allgemeinen bei etwa oder etwas unter 1.

Was ist der Risikoindex der Tätigkeitssektoren und des Privatsektors

Um festzustellen ob ein Unternehmen als erhöhtes Risiko betrachtet werden muss, muss der Risiko-Index dieses Unternehmens verglichen werden mit dem Risiko-Index des Tätigkeitssektors zu dem das Unternehmen gehört und mit dem Risiko-Index des Privatsektors. Die Risiko-Indices finden Sie in der nachstehenden Tabelle.

Die Risiko-Indices der Tätigkeitssektoren und des Privatsektors 2021-2023 (pdf - 285 KB) (auf Französisch).

Wer bestimmt, welche Unternehmen ein erhöhtes Risiko darstellen? 

Fedris berechnet den Risiko-Index des Privatsektors, der Tätigkeitssektoren und der Unternehmen, und erstellt eine Liste der Unternehmen, die als erhöhte Risiken betrachtet werden.

Fedris stützt sich dabei auf die Daten in seiner Datenbank, die von den Versicherungsunternehmen übermittelt werden. Die Datenbank enthält auch die Zahl der Vollzeitäquivalente, die die Unternehmen ans Landesamt für Soziale Sicherheit (LSS) gemeldet haben.

Die Unternehmen werden anhand ihrer Unternehmensnummer identifiziert (die von der Zentralen Datenbank der Unternehmen anerkannt wurde). Ein Unternehmen mit mehreren Niederlassungen wird als eine einzelne Einheit betrachtet. Der Tätigkeitssektor wird gekennzeichnet durch den NACEBEL-Code (von 4 Ziffern), der vom LSS anerkannt wurde. Der in Betracht gezogene NACE-Code ist nie der der mehrwertsteuerpflichtigen Aktivität, die auf verschiedene Tätigkeitssektoren zutreffen kann. Jedes Unternehmen kann seinen LSS-Nacebel-Code auf der Website der Zentralen Datenbank der Unternehmen einsehen. Dieser Code kann geändert werden, indem ein Antrag an den Statistikdienst der LSS gesendet wird unter stat.cod@onss.fgov.be.

Was sind die gesetzlichen Bestimmungen über erhöhtes Risiko

In den gesetzlichen Bestimmungen über die erhöhte Risiken wurden die Verpflichtungen der Arbeitgeber, der Versicherungsunternehmen und von Fedris aufgenommen, wenn ein erhöhtes Risiko festgestellt wird.

Art. 49Bis und 49ter des Gesetzes vom 10.04.1971 über die Arbeitsunfälle

KE vom 23.12.2008 geändert durch den KE vom 23.11.2010, den KE vom 30.11.2011, den KE vom 04.12.2012, den KE vom 25.11.2014, den KE vom 10.10.2021 und den KE vom 21.02.2024.

Was passiert, wenn ein Unternehmen als erhöhtes Risiko betrachtet wird? 

Jedes Jahr vor dem 30. November übermittelt Fedris den Versicherungsunternehmen die Liste der Unternehmen ihres Kundenportfolios, in denen es ein erhöhtes Risiko gibt. Fedris gibt diese Informationen auch an die Dienste des FÖD Beschäftigung, Arbeit und Soziale Konzertierung weiter, die das Wohlbefinden am Arbeitsplatz kontrollieren. Ab 2022 werden die Unternehmen, die unter die paritätischen Kommissionen 124 (Bauwesen) oder 126 (Möbelherstellung und holzverarbeitende Industrie) fallen, von den Präventionsinstituten Constructiv bzw. Woodwize betreut, die für ihren jeweiligen Sektor auch die Liste der Unternehmen mit erhöhtem Risiko erhalten. Ab 2024 werden die Unternehmen, die unter die paritätischen Kommissionen 132, 144, 145 und 145.04 (Landwirtschaft und Gartenbauunternehmen) fallen, von PreventAgri betreut. 

Innerhalb von 30 Tagen informiert jedes Versicherungsunternehmen die Kunden, die als erhöhte Risiken betrachtet werden. Die Unternehmen mit einem erhöhten Risiko müssen dann an das Versicherungsunternehmen einen Pauschalbetrag überweisen. Mit diesem Betrag analysiert der Präventionsdienst des Versicherungsunternehmens das Risiko auf Arbeitsunfälle im Unternehmen und schlägt er einen Aktionsplan und konkrete Maßnahmen zur Risikominderung vor. Der Pauschalbetrag wird aufgrund der Arbeitnehmerzahl (in Vollzeitäquivalenten) des Unternehmens berechnet. Der Betrag ist indexiert und beträgt im Jahr 2024 für Unternehmen mit weniger als 50 VZÄ 4.118,29€. Er erhöht sich um 2.745,53€ für jede weitere 50 VZÄ und ist auf 20.591,47€ begrenzt. 

Wenn ein Unternehmen von einem bestimmten Präventionsinstitut betreut wird, übernimmt Fedris die Aufgabe, das Unternehmen über sein erhöhtes Risiko zu informieren und den Pauschalbetrag einzuziehen, der dann an das betreffende Präventionsinstitut weitergeleitet wird. Der Pauschalbetrag muss vor dem 1. Februar, der auf das Jahr der Feststellung folgt, gezahlt werden (die Zahlungsfrist ist also der 31.01.2025 für die im Jahr 2024 ausgewählten Unternehmen). Bei verspäteter Zahlung werden von Amts wegen ein Zuschlag von 10 % und Verzugszinsen fällig. 

Der Präventionsdienst des Versicherers oder das beauftragte Präventionsinstitut schlägt dann einen Präventionsplan auf der Grundlage der Unfälle vor, die sich in den letzten drei Jahren ereignet haben. Auf dieser Grundlage erstellt das Unternehmen einen über drei Jahre verteilten Aktionsplan zur Verhütung von Arbeitsunfällen. Das Unternehmen bringt diesen Präventionsplan dem internen oder externen Präventionsdienst und seinem Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz (oder der Gewerkschaftsvertretung oder den Arbeitnehmern, je nach den Kriterien in Kapitel VIII des Gesetzes vom 04.08.1996 über das Wohlbefinden der Arbeitnehmer) zur Kenntnis. Das Versicherungsunternehmen oder das Präventionsinstitut wird drei Jahre lang beauftragt, sich alle drei Monate über die Durchführung des Aktionsplans zu informieren. Ein Follow-up-Bericht wird jährlich an Fedris übermittelt, die die Informationen auch den Kontrolldiensten des Wohlbefindens am Arbeitsplatz des FÖD Beschäftigung zur Verfügung stellt. 

Die Dauer des Versicherungsvertrags zwischen dem Unternehmen und dem Versicherungsunternehmen wird von Rechts wegen auf 3 Jahre gebracht ab dem 1. Januar nach dem Datum, an dem das Versicherungsunternehmen das Unternehmen über seinen Zustand des erhöhten Risikos informiert hat (Art. 49ter des Gesetzes vom 10.04.1971 über die Arbeitsunfälle). Dies gilt nicht für Unternehmen, die von einem Präventionsinstitut statt von ihrem Versicherungsunternehmen betreut werden.

Was passiert, wenn ein Unternehmen in den folgenden 2 Jahren immer noch ein erhöhtes Risiko darstellt?

Unternehmen, die in den 2 darauffolgenden Jahren immer noch ein erhöhtes Risiko darstellen, aber den Pauschalbetrag bezahlt haben, und einen Aktionsplan aufgestellt haben, werden nicht als erhöhte Risiken betrachtet während der folgenden 2 Auswahlverfahren.

Unternehmen, die in den 2 darauffolgenden Jahren immer noch ein erhöhtes Risiko darstellen, aber den Pauschalbetrag nicht bezahlt haben und/oder keinen Aktionsplan aufgestellt haben, werden wohl in Betracht genommen werden, wenn die neue Liste der erhöhten Risiken aufgestellt wird.

Kann ein Unternehmen, das ein erhöhtes Risiko darstellt, Einspruch einlegen?

Ja, aber gemäß dem königlichen Erlass vom 23.12.2008 ist dies nur in den folgenden vier Fällen möglich: 

1. im Vergleich zu den anderen Unternehmen seines Sektors übt das Unternehmen eine untypische Tätigkeit aus, und diese untypische Tätigkeit hat zu den Arbeitsunfällen geführt, die die Grundlage des erhöhten Risikos bilden. Es handelt sich dabei nicht um Unternehmen die nicht in den richtigen Tätigkeitssektor klassifiziert wurden. In diesem Fall muss das Unternehmen einen begründeten Antrag auf Änderung der NACE-Code bei der Landesamt für soziale Sicherheit (LSS) stellen, indem es eine E-Mail schickt an stat.cod@onss.fgov.be. 

2. das Risiko, das die Grundlage für die Auswahl als erhöhtes Risiko darstellt, aus dem Unternehmen verschwunden ist. Der Arbeitgeber hat zum Beispiel die Abteilung geschlossen, in der die Unfälle stattgefunden haben, die die Grundlage des erhöhten Risikos bilden. Wenn das Risiko aus dem Unternehmen verschwunden ist, muss der Präventionsdienst des Versicherungsunternehmens nicht mehr eingreifen. Dass die Opfer der Arbeitsunfälle nicht mehr im Unternehmen arbeiten, bedeutet nicht, dass das Risiko verschwunden ist. 

3. Das Unternehmen hat ausreichende Maßnahmen ergriffen, um Arbeitsunfälle zu verhindern. Ein Einspruch ist zulässig, wenn das Unternehmen nachweisen kann, dass: 

a) es in den letzten drei Jahren konkrete Maßnahmen zur Unfallverhütung ergriffen hat; 

b) in den letzten drei Jahren Risiko- und Unfallanalysen im Unternehmen durchgeführt und auf deren Grundlage Präventionsmaßnahmen ergriffen wurden; 

c) der Ausschuss für Gefahrenverhütung und Schutz am Arbeitsplatz oder, falls es einen solchen nicht gibt, die Gewerkschaftsvertretung, sofern diese im Unternehmen vorhanden ist, zu den unter a) und b) genannten Maßnahmen konsultiert worden ist; 

d) in den Fällen, in denen bei den unter b) genannten Analysen Ausbildungslücken festgestellt wurden, spezifische Ausbildungsmaßnahmen durchgeführt wurden, wobei eine namentliche Liste der Teilnehmer und Ausbilder sowie der in die Ausbildung getätigten Investitionen übermittelt werden muss; 

e) weitere Investitionen in die Prävention getätigt wurden. 

Eine einfache Erklärung reicht nicht aus, es müssen Beweismittel vorgelegt werden. Es müssen alle Bedingungen (von Punkt a) bis Punkt c)) erfüllt sein. Ein solcher Einspruch führt zu einer Kontrolle durch die FÖD Beschäftigung, Arbeit und Soziale Konzertierung, um festzustellen, ob alle notwendigen Präventionsmaßnahmen getroffen wurden. 

4. Das erhöhte Risiko ist auf einen oder mehrere Unfälle zurückzuführen, bei denen die Präventionspolitik des Unternehmens keinen Einfluss hat, da die Ursache der Unfälle vollständig außerhalb des Unternehmens liegt und dieses keine Mittel zur Verhinderung des Unfalls hat. Dieser Einspruch ist zulässig, wenn das Unternehmen nach Neuberechnung seines Risikoindex, ohne die Unfälle zu berücksichtigen, nicht mehr den Kriterien für die Auswahl als erhöhtes Risiko entspricht. Eine einfache Erklärung reicht auch hier nicht aus, es müssen Beweismittel vorgelegt werden

Das Unternehmen muss das Einspruchsformular per Einschreiben an den Verwaltungsausschuss für Arbeitsunfälle von Fedris senden, spätestens bis zum 31. Januar des Jahres nach der Auswahl als erhöhtes Risiko. 

Der Einspruch setzt die Verpflichtung zur Zahlung des Pauschalbetrags an das Versicherungsunternehmen aus bis zur Mitteilung der Entscheidung des Verwaltungsausschusses an das Unternehmen und das Versicherungsunternehmen. Der Verwaltungsausschuss macht das per Einschreiben und innerhalb von 3 Monaten nach dem Einspruch. 

Achtung: Wenn der Einspruch abgelehnt wird, muss der Pauschalbetrag gezahlt werden, und es wird automatisch ein Aufschlag von 10 % sowie Verzugszinsen erhoben, da die Entscheidung des Verwaltungsausschusses zwangsläufig nach dem 31. Januar getroffen wird, dem gesetzlich vorgesehenen Zahlungstermin. 

Obwohl ein Unternehmen, das Einspruch einlegt, nicht verpflichtet ist, den Betrag zu zahlen, bevor Fedris eine Entscheidung trifft, wird dringend empfohlen, die Zahlung vor Ablauf der Zahlungsfrist zu leisten, um einen Aufschlag von 10 % und Verzugszinsen im Falle einer negativen Entscheidung zu vermeiden. Bei einer positiven Entscheidung wird der Betrag selbstverständlich an das Unternehmen zurückgezahlt.